Ich bin immer noch mehr als beeindruckt über die vor einigen Tagen stattgefundene kulinarische Reise nach Spanien und möchte euch, nachdem ich so langsam meine Gedanken wieder geordnet habe, unbedingt an meine Freude teilhaben.
Sicherlich haben schon einige unserer Facebook- und Instagram-Abonnenten oder unserer App-Leser unter dem Hashtag „sansebastianfoodtour“ die vielen Bilder und Videos gesehen. – Nachfolgend nehme ich euch noch einmal gesammelt mit auf unsere Tour und berichte etwas detaillierter über das Erlebte.
Ziel unserer Reise war die Stadt Donostia San Sebastián im spanischen Baskenland. Die Stadt mit ca. 186.000 Einwohnern liegt an einer wunderschönen Bucht im Norden Spaniens, unweit der französischen Grenze.
Neben uns waren folgende Blogger und Genuss-Nomaden mit an Bord:
Martin von Bacon Bakery
Camillo von Don Caruso BBQ
Walter von Die Fette Kuh
Thomas von Fleisch Botschafter
Christian von Küchenjunge
Stefan von Poggegrillt
Gastgeber war die Bernhard Möllers GmbH aus Köln, u. a. Fleisch-Importeur vom berühmten Txogitxu – sozusagen dem Hauptdarsteller unserer Food-Tour.
Die Anreise
Zum gemeinsamen Flug trafen wir uns am Tag des geplanten Abflugs früh morgens am Düsseldorfer Flughafen. Die immense Vorfreude stand jedem einzelnen Teilnehmer quasi ins Gesicht geschrieben. Schließlich ist eine solche Tour alles andere als alltäglich!
Nachdem wir unsere Koffer abgegeben, eingecheckt und unser Gate aufgesucht hatten, hätte es zeitlich umgehend losgehen müssen. Dabei liegt die Betonung auf „hätte müssen“, denn leider wurde unser Flug kurzfristig gestrichen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, mit welch ungläubigen, enttäuschten und teils empörten Gesichtern wir zurück zum Schalter gingen um weitere Details des Flugausfalls zu erfahren.
Unfassbar aber wahr! – Grund des Flugausfalls war ein erstmals nach 30 Jahren auftretender Schneefall in der Region rund um den Zielflughafen Bilbao, der verkehrstechnisch alles zum Erliegen brachte.
Nach einigem Hin und Her stand fest, dass die nächste Maschine erst am nächsten Tag fliegen würde und wir in dem sehr nahegelegenen Maritim Hotel (direkter Zugang zu Flughafen) untergebracht werden. – Sozusagen Glück im Unglück.
Check: Zimmer und Bett ok…
…Bad ok…
…Wellness- und Fitness-Bereich vorhanden…
…und obendrein kostenloses Mittagessen, Abendessen und Frühstück.
Nachdem wir uns auf unseren Zimmern kurz frisch gemacht haben, fuhren wir kurzerhand mit dem Taxi in die Düsseldorfer Altstadt.
In der Düsseldorfer Altstadt
Erste Station war die Brauerei und Wirtschaft „Im Füchschen“, eine uralte rustikale Kneipe. Spätestens nach dem ersten „Füchschen Alt“ stand uns das Grinsen wieder in den Gesichtern.
Später ging es dann in die Uerige Hausbrauerei, ebenfalls eine Wirtschaft mit exzellentem Bier, in der ein humorvoller Angestellter mit lockeren Sprüchen auf der Zunge, frisch gebratene Frikadellen und Mettbrötchen verkaufte.
Auf dem Weg zur x-ten Kneipe kamen wir bei Et Kabüffke Killepitschstube vorbei, an dem wir unbedingt einen Killepitsch tranken mussten. Einfach zu urig, wie der Kräuterlikör aus dem Fenster heraus auf der Straße verkauft wird.
Einige viele Kneipen später landeten wir in der HOLY CRAFT Beer Bar und tranken das ein oder andere leckere Craftbier.
Das nächste kulinarische Highlight folgte umgehend: Chicken Wings im japanischen Restaurant Chimac Plus. Chicken Wings klingen vielleicht einfach, schmecken aber einfach Mega! Best Wings ever!
Der Flug und die Unterkunft
Am nächsten Tag das gleiche Spiel: Koffer abgeben, einchecken, Gate aufsuchen und nun der ganz große Unterschied zum Vortag – Abflug und auf ins Land bzw. in die Stadt der weltbesten Steaks, was von uns überprüft werden sollte!
Nach einer nicht ganz 2-stündigen Flugzeit erreichten wir unseren Zielflughafen Bilbao und wurden anschließend mit dem Bus zu unserem Hotel gebracht. – Keine Spur mehr von Schnee!
Kurzer Check des 4 Sterne-Hotels Zenit: Zimmer, Bett und Bad ok…
…und das dort ausgeschenkte Bier schmeckte ebenfalls vorzüglich!
An der Hotelbar ließ sich bereits erahnen, was uns an den folgenden Tagen fast überall über den Weg laufen wird: „Tapas“ oder wie sie hier im Baskenland genannt werden: „Pintxos“, dazu aber später mehr.
Don Serapio von Imanol Jaca
Unser erster Anlaufpunkt war das Don Serapio von Imanol Jaca. Imanol Jaca ist der Gründer von der Großmetzgerei Txogitxu. Txogitxu ist Fleisch von bis zu 17 Jahre alten Milchkühen. Jetzt wird der ein oder andere Leser sicherlich denken: „Das Fleisch einer so alten Kuh muss doch zäh wie Leder sein!“ – Weit gefehlt: Dieses Fleisch schmeckt mehr als ausgezeichnet und ist unter der Berücksichtigung des empfohlenen Gargrades von ca. 42 – 45°C sehr zart und besonders saftig.
Das Don Serapio liegt an einer sehr befahrenen Straße in San Sebastián.
An der Außentheke können leckere Kleinigkeiten „to go“ gekauft werden. Ich erwarb als Erstes ein großzügig mit Olivenöl bestrichenes Baguette mit Serrano Schinken. – Einfach köstlich!
Betritt man das Geschäft, stößt man unweigerlich auf das Hinweisschild von Txogitxu und sieht einige vielversprechende Stücke, die einem das Wasser im Munde zerlaufen lassen.
Um sich ein Bild über die Preisstruktur des Fleisches zu machen: Txogitxu ist selbst hier in San Sebastián nicht besonders günstig.
Trotzdem ist das Don Serapio sehr gut besucht, weil die Spanier ganz einfach viel mehr Wert auf hochwertige Waren legen als wir Deutsche.
Im Don Serapio gibt es selbstverständlich noch viele andere Köstlichkeiten wie gute Weine…
…Schinken…
…Rindfleisch, Schweinefleisch, Käse usw.
Sehr interessant fand ich z. B., dass die bei uns erhältlichen Spareribs im Don Serapio u. a. lägst-geschnitten verkauft werden.
Dann auf einmal kam Imanol Jaca persönlich „um die Ecke“: Recht bescheiden gekleidet, einen Rucksack auf den Rücken geschnallt, so stand er vor uns. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir den Geschäftsführer von Txogitxu ein wenig anders vorgestellt, weshalb ich den vorerst unscheinbaren Mann im ersten Augenblick völlig übersah. Doch so viel vorab – Imanol ist ein verdammt netter und cooler Typ, der wie ich finde, mehr als auf dem Teppich geblieben ist.
Nach der freundlichen Begrüßung brachte Imanol die eine oder andere Leckerei mit nach draußen an die Stehtische. Von Rotwein und verschiedenen Käsesorten über Schinken und süße Leckereien war so gut wie alles dabei, was uns Genießern das Herz höher schlagen ließ. Nebenbei: Es herrschten angenehme 18°C Außentemperatur!
Zwischenzeitlich beantwortete Imanol den interessierten Gästen geduldig alle ihre Fragen.
Lest in Teil 2 unserer San Sebastián Food-Tour, was uns an diesem Tag noch alles so erwartete!